49er Story: Claus Puls

49er Story: Claus Puls

Die Erste 19.10.2021

Eschhaus, Wenning- Künne und Exner schätzen Arbeit ihres Torwarttrainers sehr

Von Thomas Austermann

Eine Schlüsselposition, auch wenn im Mannschaftssport jeder seine Rolle spielt, ist und bleibt die des Torwarts. Dass es für die drei Keeper der Gievenbecker Ersten einen Extra-Trainer gibt und der münsterische Routinier in der Sache, Claus Puls (Jahrgang 1968), mit den Kandidaten seine Extraschichten ableistet, unterstreicht dies. Torwarttraining ist längst ein regulärer Bestandteil der Alltagsarbeit. Einen echten wie zuverlässigen Rückhalt zu haben und in Form zu halten, ist einfach extrem wichtig für das Team.

Zwischen 20 und 80 Minuten kann Puls dreimal pro Woche und je nach Ansage und Bedarf des Cheftrainers Florian Reckels das Trio trimmen und – ab und an – auch noch U19-Juniorentorwarte dazu. Wobei: Getrimmt werden muss wohl niemand. Es geht um andere Inhalte. Um Feinheiten. Mit dem seit Jahren als Nummer eins etablierten Nico Eschhaus (29) und seinen Stellvertretern Marc Wenning-Künne (27) und Lucas Exner hat Puls drei Typen und drei Charaktere beisammen, die jeweils ihren Mann im Kasten stehen müssen. Alle drei sind Vielbeschäftigte: Als Versicherungskaufmann ist Eschhaus gefordert, Wenning- Künne als Studierender an der WWU Münster, Exner nach Beendigung seines Management- Studiums in den USA (Master of Business Administration/ MBA) als Projektmitarbeiter des Deutschen Olympischen Sportbundes für das „Wissenschaftliche Verbundsystem des Geschäftsbereichs Leistungssport“, wie es exakt heißt. Exner kickt beim FCG quasi auf Abruf. Sein Arbeitgeber wird nach der großen Pandemie die Homeoffice- Zeiten wieder durch Präsenz in Frankfurt ersetzen. Anfang 2022, vielleicht. Dann wird auch Exner am Main tätig sein. Ein jeder hat also seinen Tag bewältigt, wenn er zum Platz kommt. Puls darf trotzdem erwarten, dass jeder aufnahmefähig ist. „Alle bringen eine hohe Eigenmotivation mit. Das macht es mir schon mal einfacher“, sagt Puls, der als Verwaltungsleiter des Physiotherapiezentrums „salvea“ am münsterischen Franziskus- Hospital arbeitet. Als Aktiver war er jahrelang motiviert und gefordert – im Tor der Teams von Altenrheine, Amisia Rheine, VfB Rheine, Hauenhorst und Neuenkirchen. Dort begann er als Spezialcoach, kam über den SV Mesum und den SC Preußen Münster sowie nach acht Jahren Eintracht Rheine Mitte 2019 in den Sportpark.

Im „gehobenen Amateurfußballbereich“ (O-Ton Puls) versucht er seinen Bereich so auszugestalten, „dass sich die Jungs so entwickeln, wie ich mir das vorstelle. Und das in dem uns möglichen Rahmen.“ Grundsätzlich will er „Stärken sehen und Stärken fördern“, ganz individuell natürlich. Jeder Schlussmann sollte nicht nur beidfüßig agieren können, sondern beide Hände auch bei der Faustabwehr gleichermaßen einsetzen. „Die Idee, die ich bevorzuge fürs Torwartspiel, verfolgt den mitspielenden Keeper, der vorwärts denkt und handelt.“ Die Verantwortung einer Nummer eins endet nicht nach einer Parade. Längst beginnt sie damit: Wie wird das Spiel eröffnet? Wie schnell muss das gehen? Wo landet der erste Pass am besten? „Jeder soll in der Lage sein, das Spiel zu lesen und die eigene Mannschaft mit einem guten Ball von hinten heraus in die Aktion zu schicken“, beschreibt Puls. Auch das Verhalten bei Standards kann und muss man schulen. Immer wieder. „Ich bemühe mich um Abwechslung, auch wenn die Abläufe und Aufgaben grundsätzlich die gleichen bleiben“, sagt Puls. Fortbildungen bei Thomas Schlieck haben ihm viele Erkenntnisse gebracht. Schlieck ist 2020 nach vielen Jahren als Torwart-Koordinator bei Borussia Dortmund neuer „Head of Global Goalkeeping“ im Red-Bull-Imperium geworden.

FCG-Stammkeeper Eschhaus, als selbstständiger Agenturpartner der Allianz-Vertretung Winter in Münster tätig, hat in seiner schon elften Saison als Gievenbecker – vorher spielte er ausschließlich bei Münster 08 – seinen Status als erste Kraft eher noch ausgebaut. Die gesamt Art von Puls wirke „durchaus beruhigend auf meinen hitzigen Kopf.“ Bei allem Riesenehrgeiz, der ihm zu eigen ist und der ihn auszeichnet. Eschhaus macht keinen Hehl daraus, impulsiv bis mitunter explosiv zu sein. „Ich will immer erleben, dass jeder alles gibt. Das ist so.“ Er selbst investiert viel nach Feierabend, auch das ist typisch. „So fit wie jetzt war ich ja nicht immer.“ Vor zwei Jahren schleppte er „acht Kilo zu viel“ mit sich herum, ging zum Fitness-Experten und stellte einiges um. „Ich hab‘ weiterhin Bock drauf, mich zu verbessern und zu lernen.“

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