Das Warten hat ein Ende: Nach einem kleinen personellen Umbruch im Sommer und der knapp sechswöchigen intensiven Vorbereitung steht am Sonntag unsere Rückkehr in die Oberliga Westfalen an. Zurück in die Liga, in der wir in der Spielzeit 12/13 erstmals und 18/19 zum zweiten Mal spielen durften. Zur ganzen Wahrheit gehört dazu, dass wir es in beiden Jahren nur die eine Saison in der Oberliga ausgehalten haben und jeweils als Tabellenletzter abgestiegen sind- das soll sich in dieser Saison ändern, und zwar „weil wir um die schwere der Aufgabe wissen“ und „weil wir uns breit aufgestellt haben“, so sagte es zumindest unser Cheftrainer Florian Reckels im jüngsten Interview mit der MZ. Dass im Verein durch den Aufstieg eine große Euphorie entfacht wurde und der Unterbau für einen längerfristigen Verbleib gegeben ist, lässt die Verantwortlichen optimistisch in die dritte Oberliga- Saison der Vereinsgeschichte blicken.
In der Spitze und Breite verstärkt wurde unser Kader durch acht externe Neuzugänge: Jannis Fraundörfer und Nicholas Beermann kamen aus Rheine, Stürmer Lyon Meyering aus Wettringen, Janus Scheele (Foto) bringt Oberliga-Erfahrung vom TuS Haltern mit und unsere neuen Linksfüßer Frederik Schulte (TuS Hiltrup) und Tim Egbers (SV Mesum) waren letztes Jahr noch Westfalenliga- Konkurrenten unserer Truppe. Dazu kam vom Nachbar SC Preußen Münster Verteidiger Hannes Brodner aus der U19 der Adlerträger sowie zuletzt Soforthilfe Sven Rüschenschmidt- Sickmann aus der Oberliga- U23. Auf der Abgangs- Seite schmerzt besonders der Wechsel von „JD“ Volmering sowie das Karriereende von Legende Tom Gerbig, auch Henning Dirks, Marc Wenning- Künne sowie Peter Stüve haben den FCG verlassen. Personelle Fragezeichen gibt es trotz des 28-köpfigen Kaders dennoch reichlich: Anton Mand und Mici Mende verabschieden sich in den kommenden Wochen Richtung Ausland, Routinier Manu Beyer steht wegen Hausbau und familiärer Verpflichtungen erst im Oktober zur Verfügung und der angeschlagene Janes Niehoff, Nils Heubrock sowie der Langzeitverletzte Philip Röhe müssen sich verletzungsbedingt noch gedulden. Neu- Kapitän Johan Scherr, der auch das Aufstiegsspiel gegen den TuS Hordel aufgrund einer Verletzung verpasst hat, wird in Kürze wieder mitmischen und unsere Defensive gewohnt stabilisieren.
Auch die Generalprobe ist der Reckels- Elf schon einmal gelungen, in der ersten Runde des Westfalenpokals setzten sich die 49er verdient mit 4:0 gegen den frischen Landesliga- Aufsteiger TSG Dülmen durch. Louis Martin, der eine starke Vorbereitung hinter sich hat, traf früh per Doppelpack (05., 23.), Jannis Fraundörfer erhöhte kurze Zeit später per Elfmeter (28.). Ebenfalls vom Punkt und nach einer eher zurückhaltenden zweiten Halbzeit unseres FCG traf Joker Lyon Meyering schließlich zum entscheidenden 4:0.
Bei der Rückkehr in die Oberliga Westfalen treffen wir nun am ersten Spieltag auf einen Verein, der die Liga bestens kennt: Die TSG Sprockhövel spielt mit Ausnahme von einem einjährigen Ausflug in die Regionalliga West (Saison 16/17) seit Jahren eine sehr beständige Rolle in der Oberliga und konnte sich auch letztes Jahr trotz fünf Abstiegsplätzen in der Abstiegsrunde durchsetzen. Einmal mehr möchte die TSG den Klassenverbleib in dieser Saison sichern und hat sich daher für einen riesigen personellen Umbruch im Sommer entschieden: 17 Zugänge stehen 15 Abgängen gegenüber, dazu wurde Yakup Göksu vom Co- zum neuen Cheftrainer ernannt. Die Vorbereitung stimmt die Verantwortlichen um Vorstand Andre Meister dabei nur „mittelmäßig zufrieden“, wie er dem Reviersport zu Protokoll gab. „Bei so einem Umbruch ist das ein langfristiger Prozess. Wir haben eine so junge Mannschaft, man muss den Jungs Zeit geben und schauen, wie sich das entwickelt“, ist das einzige offen kommunizierte Ziel der TSG eindeutig der Klassenerhalt. Gut vorbereitet hat sich sicherlich auch unser Cheftrainer, der in der Vorbereitung „Licht und Schatten“ sah, „wobei das Licht überwog“, so Reckels. „Jetzt möchten wir endlich in den Wettkampfmodus finden und wissen, dass wir in Sprockhövel, ähnlich wie in so vielen Spielen in der neuen Liga, an unser absolutes Limit gehen müssen, um etwas mitzunehmen“, ist unser Chefcoach sehr zuversichtlich, dass die Mannschaft weiß, worauf es ankommen wird.
Foto: Markus Paletta
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