Hängende Köpfe sahen die Zuschauer im Sportpark Gievenbeck anlässlich des 1:1- Remis gegen die Sportfreunde aus Siegen am vergangenen 6. Spieltag in der Oberliga Westfalen. Der Ärger über den verpassten Heimsieg schien deutlich größer als die Freude über eine nicht unwichtige Erkenntnis: Unsere Erste kommt in der „neuen“ Liga zurecht, muss sich nicht verstecken und kann spielerisch wie kämpferisch mithalten. Auch Cheftrainer Florian Reckels betonte anschießend: „Wenn die Jungs nach einem Unentschieden gegen diesen Gegner traurig sind, ist das ja gut. Aber nur wir hätten den Sieg verdient gehabt“, möchte er mit seiner Mannschaft auf dieser Leistung aufbauen. Dabei traten die Siegerländer in Halbzeit eins durchaus selbstbewusst auf, und dass obwohl Milli Brüwer nach Zuspiel von Christian Keil nach nicht einmal zehn Minuten zur Führung traf. Die Gäste schüttelten sich kurz und kamen durch eine leicht abgefälschte Direktabnahme des erfahrenen Michel Harrer (31.) zum nicht unverdienten Ausgleich. Nach dem Halbzeitpfiff lief unsere Elf höher an, „es tat uns gut, früher zu attackieren“, bestätigte auch unser Chefcoach, der nur die Chancenverwertung zu kritisieren hatte: „Eine der Möglichkeiten hätten wir nutzen müssen, aber wir wirkten zu hektisch und überhastet“.
Das vierte Auswärtsspiel dieser Saison führt unser Team nun zu einem sehr oberligaerfahrenen Gegner. Der ASC 09 Dortmund spielt seit dem Aufstieg 2013/14 eine sehr konstante und starke Rolle in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse- auch vergangenes Jahr schaffte es der ASC in die Aufstiegsrunde und belegte dort Tabellenplatz sechs. Nach ebenso vielen Spieltagen in dieser Runde hat das Team von Trainer Antonios Kotziampassis (49) nun exakt 50% der Punkteausbeute auf dem eigenen Konto und besetzt damit Mittelfeld- Rang neun. Auf vier Siege in Serie- einer im Verbandspokal und drei in der Liga, folgte die am vergangenen Spieltag eine 0:1- Niederlage beim FC Gütersloh. Vorher schlugen die Applerbecker den SV Schermbeck (2:0), die U23 des SC Preußen (4:1) sowie die SG Finnentrop/ Bamenohl (2:1) sehr souverän. In einem kampfbetonten Spiel bei ungemütlichem Wetter hielt der ASC auch in Gütersloh stark dagegen und unterlag lediglich durch ein Kopfballtor nach Eckball. Kotziampassis sah in der anschließenden Pressekonferenz einen „glücklichen Sieg für Gütersloh“ und lobte seine Mannschaft dafür, 60 bis 70 Minuten richtig gut verteidigt zu haben. „Ich hab es vor der Partie gesagt: Wenn Gütersloh ein Tor gegen uns macht, dann nur per Standart“, riss die Siegesserie des ASC vor knapp 500 Zuschauern.
„Für mich persönlich ist ASC Dortmund ein Team, das am Ende der Saison unter den Top- Drei landen wird“, zollt unser Cheftrainer dem anstehenden Gegner großen Respekt. „Sie haben eine sehr homogene Mannschaft und sind auf allen Positionen gut bis sehr gut besetzt, haben dazu mit Stürmer Maximilian Podehl und Mittelfeldlenker Ibrahim Bulut zwei absolute Topspieler in ihren Reihen“. Der 24- jährige Podehl stellt diese Saison einmal mehr seine Qualität in der gegnerischen Box unter Beweis: Mit vier Saisontoren belegt er aktuell zusammen mit Christian Keil und Guli Maddente den dritten Platz der Torjägerliste, letztes Jahr gelangen ihm satte 23 Tore in 25 Oberliga- Einsätzen. „Darüber hinaus ist der ASC sehr kampfstark und verkörpert eine gewisse Ruhrpottmentalität, das macht sie stark“, so Reckels, der bei der anstehenden Aufgabe auf einige Spieler verzichten muss: Scherr, Fraundörfer, Beyer, Röhe, Paenda, Niehoff fallen sicher aus, auch Balz, Maddente und Geisler sind fraglich.
Sein vorerst letztes Spiel für uns wird Anton Mand absolvieren, der sich anschließend für vier Monate Richtung England verabschieden wird. „Anton war in den vergangenen Spielen eine absolute Bank für uns“, freut sich Reckels, in Dortmund nochmals auf den 21- jährigen Defensivspieler zu bauen.
Foto: Markus Paletta
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