Erste möchte "nächsten großen Schritt" gehen
Personell stark besetztes Vreden kommt mit zuletzt drei Niederlagen in Folge in den Sportpark
Auf die Frage, ob er mit dem Ergebnis beim Auswärtsspiel in Erndtebrück zufrieden sei, antwortete Cheftrainer Florian Reckels am letzten Sonntag mit „Jein“. Seine Elf hatte am 21. Spieltag beim Tabellennachbarn viele Spielanteile, aus denen man durchaus ertragreicher hätte agieren können. Mehr als eine halbe Stunde sah er seine Mannschaft als die Bessere, verdient war das 1:0 durch den in die Startelf rotierenden Christian Keil (20.). Sein achter Saisontreffer war ein besonders schöner, mit einem feinen Dribbling setzte sich Keil gleich gegen mehrere Erndtebrücker Verteidiger durch, um am Ende per Lupfer abzuschließen. „Eher aus dem Nichts“ folgte für unseren Chefcoach dann der ebenso sehenswerte Ausgleich- Chihiro Inada bewies Können und Geschick beim Distanzschuss- Traumtor (31.). Das nächste schöne Tor gelang Guli Maddente kurz nach Wiederanpfiff (47.), dann verpassten wir es, das wohl entscheidende dritte Tor nachzulegen. Abgefälscht und per Bogenlampe traf Ken Sugawara (65.) zum erneuten Ausgleich in einer Phase, „die etwas schwieriger war für uns“, so Reckels. Mit dem 2:2- Remis ist seine Truppe nun zum dritten Mal in Serie unbesiegt.
Seit Mitte 2020 sammelt unser kommender Gast aus Vreden ihre Punkte in der Oberliga Westfalen, per Verbandsentscheid stiegen die blau- gelben als Herbstmeister während der Corona- Pandemie auf. Das letzte Spiel vor dem ersten Lockdown fand am 08.03.2020 statt- in Gievenbeck gegen unsere Erste. Mit Oberliga- Start wurde Engin Yavuzaslan Trainer, inzwischen ist er gar bis Mitte 2024 an den Club gebunden. Der mittlerweile 41- jährige wusste auch als Aktiver durch starke Leistungen im offensiven Mittelfeld auf sich aufmerksam zu machen und gab sogar in dieser Spielzeit sein- eher ungeplantes- Comeback. Gegen den ASC Dortmund mutierte Yavuzaslan aus Mangel an personellen Alternativen zum Spielertrainer und wechselte sich selbst in Minute 74 ein. Insgesamt blickt er auf 153 Oberliga- Partien für die Spielvereinigung Erkenschwick, Germania Gladbeck und den VfL Bochum II zurück, 2015 begann schließlich seine Spielertrainer- Karriere erst bei Westfalia Osterwick, später bei der DJK Eintracht Coesfeld.
Ein wenig desillusioniert nahm Vreden vor Wochen die 1:4- Heimschlappe gegen die Preußen U23 hin, denn nach dem beachtlichen Sieg in Schermbeck (4:1) eine Woche zuvor versprachen sich die Verantwortlichen ein wenig mehr von diesem Highlight- Spiel gegen die so starken Adlerträger. Kurz darauf folgten zuletzt zwei knappe 0:1- Niederlagen, erst gegen Finnentrop/ Bamenohl, dann letzte Woche gegen den FC Gütersloh. Das chancenarme Duell auf schwer bespielbarem Untergrund nahm Vreden nicht als Rückschlag hin, gegenüber den Kollegen von Heimspiel-online.de versicherte der Coach, dass er mit der Einstellung und der Performance seiner Mannschaft total zufrieden war: „Diese Niederlage wird uns nicht ansatzweise umhauen“, so Yazuvaslan.
Die Winterpause nutzte die Spielvereinigung, um den Kader personell zu verstärken: Mit Robin Schultealbert (Eintracht Rheine) und Rohat Agca (Heracles Almelo) kamen zwei zentrale Mittelfeldspieler als Soforthilfen, Schnapper Luca Misic (Bahlinger SC U19) ist eine Investition für die Zukunft. „Auch wenn bei Vreden die letzten Ergebnisse vielleicht nicht so stimmen, hat die Mannschaft große Qualität und wird mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben“, sagt Florian Reckels zum Tabellen- zwölften. „Kapitän Bernd Verwohlt, Romario Wiesweg im Zentrum, Topstürmer Maximilian Hinkelmann und Antreiber Felix Mensing sind nur einige Namen eines starken Kollektivs. Wir wollen den nächsten großen Schritt gehen und zuhause wichtige Punkte einfahren“. Fehlen werden weiterhin Johan Scherr (Sprunggelenk), Jannik Balz und Milli Brüwer (jeweils Reha nach Kreuzbandriss), Sven Rüschenschmidt- Sickmann (Ermüdungsbruch), Tim Egbers (Exkursion) sowie Felix Ballmann (Schambeinentzündung).
Text: Torsten Maas
#AUSPURERFREUDEAMSPIEL