Richtungsweisendes Heimspiel gegen ASC Dortmund
ASC- Knipser Podehl steht erneut an der Spitze der Torschützenliste
Ganze zehn personelle Ausfälle hatte unsere Erste am vergangenen Spieltag gegen die Sportfreude Siegen zu kompensieren, so viele wie kaum zuvor in dieser Saison. Zu etlichen Langzeitverletzten gesellten sich auch noch die gelbgesperrten Justus Kurk und Louis Martin, die aufgrund ihrer 5. Verwarnung im Spiel gegen Vreden zum Zugucken verdammt waren. Mit Timon Tenambergen, Julien Gnoth und dem bereits mehrfach eingesetzten Justus Franke nominierte Cheftrainer Florian Reckels gar drei U19- Spieler in den Spieltagskader- seine Mannschaft war im wahrsten Sinne des Wortes gezwungen, eng zusammenzurücken. Die ebenfalls abstiegsbedrohten Siegener gingen nach einer schwungvollen Anfangsphase in Führung (15.), Rückkehrer Miclas Mende glich jedoch bei seinem Oberliga- Startelfdebüt postwendend aus (17.). „Nach dem Rückstand haben wir uns geschüttelt und eine richtig gute erste Halbzeit gespielt“, fand Reckels. Nach Wiederanpfiff mussten viele lange Bälle verteidigt werden, Schlussmann Nico Eschhaus parierte in Minute 80 stark. Mit Meyering, Wiethölter und Tenambergen brachte Reckels Tempo und Entlastung in die Schlussphase, in der jedoch kein Konter den Weg ins Tor fand.
So sollen nun im kommenden Heimspiel wieder drei Punkte her. Der ASC 09 Dortmund ist nach sechs sieglosen Ligaspielen in Folge auf den zehnten Tabellenrang abgerutscht und steht damit derzeit hinter den eigenen Erwartungen im Mittelfeld der Tabelle. Besonders im Fokus stehen bei den Aplerbeckern derzeit die Entscheidungen der aktuellen und zukünftigen Trainerposition: Im September, beim 0:0- Hinspiel unserer Elf, stand Antonios Kotziampassis noch als Verantwortlicher an der Seitenlinie. Mitte Oktober folgte sein Aus, nachdem er in Folge einer Analyse selbst angeboten hatte, sofort aufzuhören. Sportleiter Samir Habibovic fiel die Trennung nicht leicht, er bescheinigte Kotziampassis eine sehr gute Arbeit, jedoch habe die jüngste Bestandaufnahme gezeigt, „dass wir nicht mehr in allen Punkten zu einer deckungsgleichen Beurteilung kommen“.
Co- Trainer Dennis Hübner wurde schließlich zum Chefcoach befördert und im kommenden Sommer prompt wieder abgelöst. Ex- Profi Marco Stiepermann wird Mitte dieses Jahres das Ruder in Dortmund übernehmen und den schon immer beachtlichen Ambitionen des Clubs Rechnung tragen. Der 32- jährige steht derzeit noch als offensiver Mittelfeldspieler beim Wuppertaler SV in der Regionalliga auf dem Rasen, ist sogar zwischen 2017 und 2021 mit Norwich City in die englische Premier League aufgestiegen und kann auf beachtliche 23 Spiele in der populärsten Liga der Welt zurückblicken. Erst Long Covid hat ihn gestoppt, er schloss sich Wuppertal an und führt sein Team derzeit als Kapitän aufs Feld. „Marco ist ein Vollblutfußballer, dessen personelle und inhaltliche Gedanken zu 100 Prozent zum ASC passen“, freut sich Sportleiter Habibovic über den Coup.
Hübner hat nun die Aufgabe, die Saison vorzeigenswert zu Ende zu bringen. Auch ihn wird die Inkonstanz seines Teams belasten, die sich beim 3:3 gegen Preußens Zweite einen sehenswerten Schlagabtausch auf höchstem Oberliga- Niveau lieferte, um einen Spieltag später eine derbe 0:4- Klatsche gegen Finnentrop/ Bamenohl zu kassieren. Kapitän Tim Kallenbach flog hier mit einer Tätlichkeit vom Platz und fehlt damit auch am kommenden Wochenende. Hoffnung bereitet indes die Rückkehr von Topstürmer Filippos Selkos, der nach überstandener Knieverletzung nun auf sein langersehntes Comeback lauert.
„ASC stellt individuell eine sehr gute Mannschaft, die potentiell auch zu den Top-Teams der Oberliga zählt“, so unser Cheftrainer Florian Reckels zum kommenden Gegner. „Sie sind eine eingespielte Oberliga- Mannschaft, die mit allen Wassern gewaschen ist und eine starke Mentalität auf den Platz bringen kann“, verweist er unter anderem auf Topstürmer Podehl, der auch in dieser Spielzeit mit 17 Saisontreffern die Spitze der Oberliga- Schützen anführt. „Wir schöpfen aus dem Siegen- Spiel viel Energie, wollen unsere gute Serie zuhause ausbauen und wissen, was wir investieren müssen, um Dortmund schlagen zu können“.
Text: Torsten Maas
Foto: Marco Golfing
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