Englische Oster- Woche startet in Rhynern

Am gestrigen Abend gab Rhynern die Trennung von Chefcoach Bednarski bekannt - Stöhr übernimmt

Aus dem Hinspiel in Ennepetal, welches unsere Erste Mannschaft seinerzeit verdient mit 0:2 verloren hatte, gab es noch eine offene Rechnung zu begleichen: Diese Aufgabe konnte die Elf von FCG- Cheftrainer Florian Reckels am vergangenen Wochenende erfüllen. Der 4:0 (2:0)- Heimerfolg war verdient, obwohl die sonst so sicheren Schützen Nils Heubrock (41.) und Manuel Beyer (55.) jeweils große Möglichkeiten vergeben haben. Erstmals in dieser Serie vergab unser FCG vom Elfmeterpunkt und das sogar zweimal – alle zehn zuvor bekommenen Strafstöße waren verwandelt worden, was Liga-Rekord darstellte. Vor dem ersten Fehlschuss köpfte Anton Mand (Foto) zur Führung ein (29.), der aufmerksame Julian Conze traf im Nachschuss (42.), nachdem Heubrocks´ Elfer von Schlussmann Weusthoff gehalten wurde. „Ennepetal ist schwer zu bespielen, aber weil wir die Standards gut verteidigt haben, kamen unsere Stärken zum Tragen“, nehm Reckels wohlwollend zur Kenntnis, dass seine Mannschaft mit zwei schönen Spielzügen erhöhen konnte: Louis Martin (61.) war der Torschütze des 3:0, ehe der eingewechselte Alexander Wiethölter (84.) auf Vorlage von U19- Junior Piet Bräunig kurz vor Schluss auf 4:0 stellen konnte. 

Rund um die Ostertage erwartet die Reckels- Elf nun eine englische Woche. Bereits am morgigen Gründonnerstag (19:00 Uhr) ist unser FCG zu Gast bei Westfalia Rhynern, ehe am Ostermontag (15:00 Uhr) der TSV Victoria Clarholz im Sportpark gastiert. Am gestrigen Abend sorgte unser kommender Gegner für Schlagzeilen, da sich Rhynern überraschend noch vor dem Aufeinandertreffen mit sofortiger Wirkung von Coach Kamil Bednarski getrennt hat. Erst Anfang November übernahm der 38- jährige Chefcoach das Ruder in Rhynern, als die Westfalia kurz zuvor bereits die Freistellung von Michael Kaminski verkündet hat. Dieser wurde Ende Oktober nach dem sportlichen Fehlstart in die Saison (zehn Punkte aus elf Spielen) entlassen, bei Bednarski sind es unterschiedliche Auffassungen über die „zukünftige Ausrichtung und Entwicklung der Mannschaft“, welche den Ausschlag gegeben haben, dass man sich „einvernehmlich“ trenne. Nach einem äußerst erfolgreichen Start unter Bednarski im vergangenen Jahr mit sieben Punkten aus drei Partien geriet die Westfalia zuletzt sportlich wieder ins Stottern: Drei Niederlagen in Serie (1:2 gegen Clarholz, 0:1 gegen Rheine und zuletzt 1:3 gegen Türkspor) sollen jedoch nicht der Grund für die Trennung gewesen sein, wie Rhynerns Teammanager Max Schulte gegenüber „fupa“ betont. 

Interimsweise wird nun Co- Trainer Julian Stöhr auf der Bank Platz nehmen. Seit 2020 ist der 33- jährige als Assistenzcoach in Rhynern tätig und rückt nun vorerst in die erste Reihe: „Er kennt die Mannschaft, kennt den Verein und hat unser hundertprozentiges Vertrauen", sagt Schulte über die Neubesetzung. 

Neu aufstellen muss sich Rhynern ab Sommer auch auf der Torwart- Position, da Stammkeeper Alexander Hahnemann in der letzten Woche sein Karriereende bekannt gegeben hat. Der 31- jährige Linksfuß ist seit 2015 ununterbrochen der sichere Rückhalt im Westfalia- Kasten und blickt auf bisher 184 Oberliga- Partien für Rhynern zurück. Zuvor stand er sogar in der Regionalliga (für den SC Wiedenbrück) und im DFB- Pokal (für RW Ahlen) im Tor. „Ich denke, mir wird ein bisschen mehr Ruhe gut tun. Ich bin im Handwerk unterwegs. Und da ist man dann zusammen mit Job und Fußball enorm eingebunden“, blickt er abschließend sehr positiv auf seinen Wechsel nach Rhynern zurück: „Ich war eher davon ausgegangen, dass das eine Durchgangsstation wird. Denn im Vergleich zu Wiedenbrück war das in Rhynern eine andere Welt. Aber im Nachhinein bin ich natürlich riesig froh, dass ich so lange bleiben durfte.“

„Wir haben uns zuletzt gegen Rhynern immer schwer getan und erwarten auch morgen ein Spiel, was uns herausfordern wird“, sagt unser Cheftrainer Flo Reckels. „Rhynern hat, angeführt von ihrem starken Abwehrchef Tim Neumann, eine sehr gestandene, erfahrene und routinierte Mannschaft mit klaren Abläufen“. Verzichten wird er mit seinem Trainerteam weiterhin auf die Dienste von Julien Gnoth, Marvin Holtmann, Jannik Balz, Janes Niehoff und Elias Strotmann (alle verletzt). 

Foto: Markus Paletta