Erste möchte zuhause gegen Verl II im Flow bleiben
Spielstarker Aufsteiger SC Verl II gastiert im Sportpark Gievenbeck
Ja, der August war besonders. Unsere Erste Mannschaft um das Trainerteam Torsten Maas und Steffen Büchter spielte den perfekten Monat. Sieben Pflichtspiele standen an - sieben Pflichtspiele wurden gewonnen. Unterm Stich steht Platz zwei in der Oberliga, der souveräne Einzug ins Achtelfinale des Kreispokals, wo in der nächsten Runde der Westfalenligist TuS Hiltrup wartet und jüngst der 2:1-Auswärtserfolg im Westfalenpokal-Derby bei Westfalia Kinderhaus. „Wir freuen uns sehr über den guten Saisonstart, es ist schließlich nicht selbstverständlich, nach einem solchen Umbruch so in die Spielzeit zu starten. Wir profitieren aktuell einfach sehr von der Qualität, die wir im Kader haben, den wir nochmal in der Breite verstärken konnten. Die Mannschaft zeigt dazu eine hohe Leistungsbereitschaft und arbeitet richtig gut und fleißig. Ich freue mich, dass so der hohe Aufwand, den wir alle in den letzten Wochen gefahren sind, zur Zeit belohnt wird“, so Maas zum erfolgreichen August.
Um sich auf den bisherigen Resultaten auszuruhen ist es definitiv zu früh. Gerade wenn man auf den kommenden Sonntag schaut. Dann ist mit der U23 des SC Verl der zweite Aufsteiger in die Oberliga zu Gast in der Senger Arena. Die Mannschaft vom Trainer Przemyslaw Czapp konnte sich in der starken Westfalenliga Staffel 1 gegen die Top-Teams aus Kinderhaus oder Delbrück dursetzen und so einen verdienten Aufstieg feiern. Dafür brauchten die Ostwestfalen lediglich zwei Anläufe, bis zur Saison 2021/22 spielte die Czapp- Elf nämlich noch in der Landesliga. Der herausragende Akteur bei den Ostwestfalen ist zweifelsfrei Ilia Poliakov. Der 20-jährige Ukrainer war mit 26 Toren in der vergangenen Spielzeit Top-Torjäger der Westfalenliga und ein Garant für den Aufstieg. Seine Leistungen sind auch Alexander Ende, dem Trainer der Ersten Mannschaft aus Verl, nicht unbekannt geblieben, sodass Poliakov am vergangenen Wochenende sein Kaderdebüt für die Profimannschaft in der 3. Liga geben durfte.
Die U23 vom SC startete furios in die neue Spielzeit. Gleich am ersten Spieltag wurde die stets hoch eingeschätzte Zweite von Preußen Münster mit 7:0 geschlagen. Allerdings folgten darauf zwei Niederlagen für die jungen Verler. Mit 0:5 wurde das Auswärtsspiel in Erkenschwick verloren, bevor es eine knappe 1:2-Niederlage gegen Westfalia Rhynern gab, die auch Trainer Czapp ärgerte: „Es kann doch nicht sein, dass Lukas Wulf nach einem Freistoß völlig frei zum 1:0 einköpfen kann und für das 2:0 nach einer Ecke in unserem Strafraum nur noch den Schlappen hinzuhalten braucht, weil er nicht angegriffen wird. Besonders in der ersten Halbzeit haben wir schlecht gespielt. Weil die Passqualität so miserabel war, hatten wir viel zu viele Ballverluste und mussten den schnell umschaltenden Gästen immer wieder weit hinterher sprinten. Selten waren die Jungs so kaputt wie heute und in unserer besseren zweiten Halbzeit und erst recht beim beachtlichen Schlussspurt hat uns dann die nötige Power gefehlt, um uns auch mal durchzusetzen.“
FCG-Coach Torsten Maas erwartet am Sonntag einen Gegner, dessen Fokus auf dem Spiel mit dem Ball liegt: „Verl ist sicher kein gewöhnlicher Aufsteiger. Sie sind eine eingespielte, spielstarke Mannschaft, die sich über die letzten Saisons hinweg super entwickelt hat. Dabei wählen sie einen entwicklungsorientierten Ansatz und verfolgen eine klare Spielidee, die sie konsequent durchziehen".
Personell hat das Spiel in Kinderhaus am Mittwoch Körner gekostet, weshalb es zu diesem Zeitpunkt besonders schwer zu sagen ist, wer bis Sonntag rechtzeitig fit wird. Mit Justus Kurk (Innenbandanriss), Nils Heubrock (Flitterwochen), Daniel Geisler (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich), Timon Tenambergen (Reizung im Mittelfußknochen) fallen vier wichtige Spieler sicher aus. Auch die Einsätze von Kapitän Julian Conze, Hannes John und Philip Röhe sind fraglich, da allesamt Blessuren aus dem Pokalspiel in Kinderhaus mitgenommen haben. Allerdings können Maas und Büchter auch erfreuliches verkünden: „Die Langzeitverletzten Tom Sikorski und Leon Richter sind wieder im Mannschaftstraining. Gerade für die beiden freuen wir uns sehr, da beide unfassbar viel Energie in die Reha investiert haben.“ Neben Sikorski und Richter ist auch Jonas Tepper nach seinem Infekt wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
Angepfiffen wird die Partie in der Senger Arena von Schiedsrichter Florian Visse sowie seinen Assistenten Stefan Schönfelder und Nico Renschin am Sonntag um 14:30 Uhr.
Text: Felix Hennig
Foto: Sachseninformer