Westfalenliga- Premiere gegen Espelkamp

Gegen „den vermeintlich stärksten Gegner der Liga“ soll die Negativserie enden

Es gibt so Spiele, in denen einfach wenig in die richtige Richtung laufen möchte. In denen man von Beginn an spürt, dass es heute besonders schwierig wird, etwas Zählbares mitzunehmen. Ein solches Spiel erlebte unsere Erste Mannschaft am vergangenen Wochenende beim SC Peckeloh, der sich absolut verdiente drei Punkte sicherte und mit dem 4:2 (1:0-) Sieg unsere kleine „Negativserie“ von zwei Spielen ohne Sieg auf drei erhöhte. Wenn es außerhalb unseres Spiels dennoch etwas Positives gab, war es die Tatsache, dass die Konkurrenz so spielte, dass wir den ersten Tabellenplatz trotz der Niederlage festigen konnten- GW Nottuln verlor daheim gegen den SV Rödinghausen mit 1:3 und der Lüner SV unterlag dem Delbrücker SC mit 0:1. Dennoch interessiert unserem Cheftrainer die Lage auf den anderen Plätzen herzlich wenig: „Wir schauen nur auf unsere Leistung“, sagte er nach dem Auswärtsspiel in Versmold. „Immer, wenn wir hofften, wieder ins Spiel zu kommen, gab es den nächsten Rückschlag. Für etwas Zählbares kamen wir nie wirklich in Frage“, so Flo Reckels ehrlich, nachdem sein Team dem SCP defensiv überraschend viel Raum gab, wenig zweite Bälle gewann und die eigenen Torchancen in Halbzeit eins nicht nutzte. Bei den Gegentoren eins und zwei ließen wir die Offensivkräfte viel zu frei zum Abschluss kommen, das 0:3 war ein schläfrig verteidigter Freistoß. Nach dem Anschlusstreffer des formstarken Stüve (58.) erhöhte Peckeloh auch in Halbzeit zwei sofort, das Elfmetertor von Christian Keil (87.) hatte lediglich statistischen Wert.

Nun gehören solche Spiele im Fußball aber einfach auch mit dazu, und auch wenn unser Selbstvertrauen zu Beginn der Spielzeit sicherlich ein wenig größer war, brauchen wir uns vor dem anstehenden harten Restprogramm bis Weihnachten nicht zu verstecken. Der kommende Gegner Preußen Espelkamp ist sicher jedem Kenner der Westfalenliga ein Begriff- fast alle Experten gaben den Preußen vor der Spielzeit die Favoritenrolle auf den ersten Tabellenplatz, den sie bis zum Abbruch der vergangenen Saison auch innehatten, auch wenn Espelkamp erst seit dem Aufstieg 19/20 überhaupt in der Westfalenliga kickt. Sie investieren sicherlich mehr als andere Westfalenligisten in den sportlichen Erfolg, präsentierten vor der Saison mit Julian Stöckner (vergangene Saison noch Kapitän beim SC Verl in der dritten Liga) einen absoluten Königstransfer. Mit Alban Shabani (ehemals SC Peckeloh), Arian Berisha (vorher Rödinghausen II) und dem allseits bekannten Marvin Höner (VfL Theesen) kamen weitere Hochkaräter. Auch Coach Florian Reckels schätzt den anstehenden Gast als überdurchschnittlich gut ein: „Wir treffen mit Espelkamp auf den vermeintlich stärksten Gegner der Liga, der bisher aus verschiedenen Gründen noch nicht richtig ins Rollen gekommen ist, aber nach wie vor riesige Qualität im Kader hat“.

Zwar stehen die Preußen nach einer eher durchwachsenen Spielzeit auf dem zehnten Tabellenrang, haben jedoch aufgrund der Enge der Liga nur sieben Punkte Rückstand auf den Tabellenführer FCG. Dazu begleitet das Team von Trainer Andreas Brandwein, der am 12. Oktober das Zepter von Tim Daseking übernehmen durfte, die beeindruckende Statistik, an bisher jedem Spieltag mindestens ein Tor erzielt zu haben- da wird also besonders gute Defensivarbeit von Nöten sein. Brandwein (47) war zur laufenden Spielzeit bei den Preußen zunächst als Co- Trainer eingestiegen. Den in Bielefeld heimischen VfL Theesen verließ er nach 16 Jahre und prägte dort ab 2005 eine Ära. Er war bei Auf- und Abstiegen dabei, er etablierte den VfL, mit dem er sich stark identifizierte, in der Westfalenliga- und arbeitet nun für den ambitionierten FC Preußen Espelkamp daran, den erfolgreichen Weg des modernen Vereins fortzusetzen.

Auch wenn es die Pflichtspiel- Partie FCG gegen Espelkamp noch nie zuvor gab, sie verspricht Spannung, guten Fußball  auf Augenhöhe und zwei Teams mit ordentlich Qualität in den eigenen Reihen. „Aber auch wenn der Kader von Espelkamp gespickt ist mit absoluten Topspielern, wollen wir den Bock umstoßen und unsere Negativserie beenden“, gibt unser Cheftrainer die Richtung für das Heimspiel (14:00 Uhr Anstoß) klar vor.

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