Auch wenn es im vergangenen Heimspiel gegen die abstiegsbedrohte Victoria aus Clarholz nicht zum vierten Sieg in Serie reichen sollte, bleibt unsere Erste Mannschaft nach dem 0:0- Remis in der heimischen UKM- Arena auf Kunstrasen im fünften Spiel in Serie unbesiegt. Ein insgesamt eher schwächeres und höhepunktsarmes Spiel dominierte die Reckels- Elf zwar Dank einer stabilen Defensivordnung, jedoch wurden die vorhandenen Torannäherungen nicht in Zählbares umgemünzt. „Wir haben wirklich nichts zugelassen und waren defensiv wieder extrem fleißig. Das ist unsere Basis“, ließ FCG- Chefcoach Florian Reckels nach Abpfiff verlauten. Die beste Chance zur Führung besaß vor dem Seitenwechsel Stürmer Anton Mand (24.) auf Zuspiel von Louis Martin. Nach der Pause waren es Manuel Beyer (76.) und der eingewechselte Alex Wiethölter (81.) mit zwei vielversprechenden Einschussmöglichkeiten.
Auch unser kommender Gegner, der FC Eintracht Rheine, war bis zur Winterpause in akuter Abstiegsnot. Nach 17 Spieltagen stand der FCE mit gerade einmal elf Zählern auf dem letzten Tabellenplatz und verlor kurz zuvor im „Sechs- Punkte“ Spiel gegen die SG Wattenscheid auf heimischem Geläuf mit 0:4. Seitdem hat sich „am Delsen“ so einiges ins Positive entwickelt, Rheine hat sich stabilisiert und zu alter Stärke zurückgefunden. Seinen Anteil daran hat Neu- Coach Christian Hebbeler, der Ende Oktober auf Rainer Sobiech folgte und ins Amt trat. Seit Dezember 2021 war Sobiech in Rheine tätig, die 0:5- Niederlage im Hinspiel in Gievenbeck war die letzte Partie des 45- jährigen, der mittlerweile als Trainer der U16 beim SV Meppen tätig ist.
„Zusammen mit unserem sportlichen Leiter und dem Vorstand haben wir diesen Entschluss gefasst“, sagte der FCE- Vorsitzende Uwe Laurenz seinerzeit. „Uns eint die Sichtweise, dass die Mannschaft nicht nur einen neuen Impuls, sondern auch eine Aufbruchstimmung und neue Zuversicht benötigt. Das vermeintliche Alibi, denn das Binnenverhältnis Trainer zur Mannschaft hat bis zuletzt gepasst, ist nun nicht mehr gegeben und die Jungs müssen sich an die eigene Nase fassen und schleunigst den Fußball in den Mittelpunkt stellen“. Für zwei Spiele stand Interimstrainer Björn Laurenz an der Rheinenser Seitenlinie, dann wurde mit Hebbeler ein neuer Chefcoach vorgestellt. Der 37- jährige war zuvor bei Preußen Lengerich und dem TuS Hiltrup als Trainer angestellt, dazwischen war er außerdem als sportlicher Leiter beim TuS Bersenbrück aktiv. Ebenfalls neu dazu stieß Co- Trainer David Paulus, der in Gievenbeck bestens bekannt ist: Nach seiner Zeit als Jugendtrainer beim FCG wechselte Paulus erst zum SC Preußen Münster, ehe es ihn in die Knappenschmiede des FC Schalke 04 zog.
Hebberer bezeichnete den FCE bei seiner Vorstellung als „spannenden Club mit tollem Umfeld“. Ihn machte stolz, „dass die Wahl am Ende auf mich gefallen ist. Nun werden wir hart arbeiten, um am Ende den Klassenerhalt zu schaffen“. Auch den Kader bastelte der Club im Winter fleißig um und verpflichtete mit Leon Niehues, Montassar Hammami (beide Westfalia Kinderhaus), Qerim Avdijaj (TG Osnabrück) und Jonas Burke (BW Lohne) vier neue Spieler. Seitdem holte der FCE fünf Siege, fünf Remis und drei Niederlagen. Mit acht Punkten Vorsprung auf die TSG Sprockhövel hat sich Rheine zwar vorerst stabilisiert, musste jedoch aus den letzten beiden Begegnungen gegen TuS Bövinghausen (2:3) und Türkspor Dortmund (2:4) zwei Niederlagen hinnehmen.
„Anders als noch in der Hinrunde wird uns Rheine vor heimischem Publikum sicherlich ganz mutig und mit breiter Brust empfangen“, prognostiziert FCG- Cheftrainer Florian Reckels ein sehr schwieriges Auswärtsspiel. „Rheine hat eine physisch starke Mannschaft mit einigen guten und formstarken Offensivkräften wie Luca Meyer, Sören Wald, Luca Ehler und Jonas Burke. Wir möchten unseren guten Lauf auswärts gerne fortsetzen und freuen uns auf das kleine Oberliga- Derby“.
Foto: Markus Paletta