Bundesliganachwuchs gastiert in Gievenbeck
Nach freier Woche und Westfalenpokal- Ausfall freut sich der FCG nun auf Bochum II
Tief im Westen hat sich in den letzten Monaten die wohl kontroverseste Debatte in der Geschichte des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) entwickelt. Mit der Idee der Eingliederung einer neu gegründeten U21 des VfL Bochum in die Oberliga Westfalen ist der Verband nicht bei allen Vereinen mit offenen Armen empfangen worden. Unter Berufung der Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbandes verkündete der FLVW Ende März schließlich, dass die im Jahr 2015 aus dem Spielbetrieb ausgeschiedene 2. Mannschaft des VfL Bochum in die Oberliga eingruppiert wird. So umfasst die Oberliga Westfalen nun 19 statt 18 Teams. Die Saison ist nochmal zwei Wochen länger und ein sportlich starker Konkurrent sorgt in den kommenden Jahren für eine Spielzeit mit mehr Absteigern als üblich.
Auf dem Sportlichen soll auch der Fokus am kommenden Sonntag liegen, wenn der FCG erstmals überhaupt Bochum II empfängt. Nach der unglücklichen Niederlage in Rhynern, dem spielfreien Wochenende und dem witterungsbedingten Ausfall des Westfalenpokalspiels gegen den SC Verl möchte die Mannschaft des Trainerduos Torsten Maas und Steffen Büchter endlich wieder auf dem Platz stehen. „Die freie Woche tat uns gut, die Jungs konnten von den intensiven Wochen zuvor die Köpfe frei bekommen. Jetzt sind wir wieder mit voller Energie in den neuen Monat gestartet und haben richtig Bock auf den anspruchsvollen Oktober, der viele Highlights für uns parat hat“, berichten Maas und Büchter über die spielfreie Zeit.
Mit dem VfL Bochum erwartet der FCG nun niemand geringeres als den aktuellen Tabellenführer. Die von Ex- Profi Heiko Butscher trainierten Blau-Weißen sind nach anfänglichen Startschwierigkeiten immer besser in die Saison gekommen und konnten am vergangenen Wochenden die ambitionierte Westfalia aus Rhynern im heimischen Stadion mit 5:2 schlagen. Herz der Bochumer ist der Ex-Preuße Dennis Grote, der die junge Mannschaft in dieser Spielzeit als Kapitän aufs Feld führt und mit der Erfahrung von 69 Bundesligaspielen, 50 Partien in der 2.Bundesliga, sowie knapp 300 Spielen in der 3. Liga und Regionalliga einen großen Erfahrungsschatz mitbringt. Hinzu kommen immer wieder Leihgaben aus dem Kader der Bundesligamannschaft, wie mit Agon Elezi, Lennart Koerdt und Mats Pannewig am vergangenen Spieltag. Diese Qualität war es auch, die den Bochumern zum überzeugenden Sieg gegen Rhynern geholfen hat: „Man hat gesehen, dass diese Spielerqualität im Mittelfeld verdammt schwer zu verteidigen ist. Aber dafür braucht du den Ball. Wenn du viel den Ball hast, bist du im Zentrum richtig variabel. Mit dieser Variabilität bringen wir die Spieler in ihre beste Position“, so Butscher nach dem Spiel gegenüber "reviersport.de".
Den FCG erwartet also ein richtiges Brett am Sonntag in der Senger Arena: „Bochum ist ein großes Kaliber, ein absoluter Top-Gegner, der seinen Kader mit erfahrenen Profis und Top-Talenten bestückt hat. Sie sind sehr spielstark und haben sich sehr schnell als Mannschaft gefunden, was sicherlich auch dem verhältnismäßig kleinen Kader geschuldet ist. Dadurch sind sie auch in schwierigen Spielen wie gegen Preußen II (4:4- Sieg nach 0:3- Rückstand, Anm. d. Red.) schnell zusammengerückt und konnten das Spiel auf ihre Seite ziehen. Für uns ist es eine schöne Angelegenheit, uns mit einer solchen Profi- Mannschaft messen zu dürfen", so Maas. "Trotzdem glauben wir voll und ganz an unsere Chance, hier zuhause was Zählbares mitnehmen zu können".
Personell kann Maas verkünden, dass die freie Woche gut getan hat, um einige Blessuren auszukurieren. So kann Louis Martin nach überwundenem Infekt wieder vollwertig trainieren, auch Timon Tenambergen befindet sich auf gutem Weg der Besserung. Weiterhin ausfallen werden hingegen Fredde Schulte (Achillessehenprobleme), Piet Bräunig (Bänderriss), Daniel Geisler (Muskelfaserriss) und Justus Kurk (Kapselverletzung am Sprunggelenk).
Text: Felix Hennig
Foto: Sachseninformer