49er Story: Neue Rolle für Rolo Böckmann

49er Story: Neue Rolle für Rolo Böckmann

Die Erste 12.12.2024

Seit Sommer ist Böckmann als Teammanager der Ersten tätig - und entlastet damit das Trainerteam

von Thomas Austermann

Der DFB hat einmal zusammen mit der accadis Hochschule eine Teammanagement-Ausbildung angeboten. Im Wissen darum, dass dieser Job in der Organisation von Fußballclubs immer komplexer wird. Der Erwerb des Zertifikats war jenen Menschen möglich, die in den drei höchsten Ligen und der Frauen-Bundesliga unterwegs sind. Ein paar Ebenen tiefer wird eine solche Position am besten auch besetzt. Beim FCG kann Roland Böckmann (Foto) davon erzählen, der seit Serienstart als Teammanager der Oberliga-Ersten arbeitet. Ohne Zertifikat.

Nicht, dass er sich langweilen würde als FCG-Mann fürs Rechnungswesen, Controlling und die Buchhaltung sowie als Schiedsrichter und Obmann der Unparteiischen. Aber nach der Inthronisierung des Trainerduos Torsten Maas/Steffen Büchter packte ihn der Ehrgeiz, „den jungen Trainern, die sich so dermaßen stark engagieren, zu helfen. Ich hatte das sichere Gefühl, dass machen zu müssen.“ Und zwar nachhaltiger als üblich. Nach der Abgabe des Traineramts der Kreisliga-A-Zweiten hat er auch etwas „Luft“ dafür und bleibt wie gewünscht ganz nah dran. In einer gänzlich anderen Rolle, auf einer für ihn völlig neuen Ligaebene. „Ich bin mir hier für nichts zu schade“, sagt er nach einem knappen halben Jahr im Ehrenamt. Und das klingt so, als hätte er genau das geahnt. Vor dem Start der Zusammenarbeit klopften die Trainer und er nur locker die Rahmenbedingungen und Erfordernisse ab. Wirklich mit Leben gefüllt wurde die Tätigkeit dann im Praxisalltag.

Wie sieht der denn aus? Böckmann koordiniert und bucht die Fahrten zu Auswärtsspielen mit dem langjährigen und zuverlässigen Partner Rohlmann Reisen (Senden), bespricht mit den Betreuern „Lüde“ Wielers und Marco Lenz den Plan, was wann im Bus gegessen wird, schaut einmal pro Woche beim Training vorbei, nimmt an Treffen des Mannschaftsrats teil und sorgt hier auch für den Blick der Spieler auf die FCG-Orga, tauscht sich mit Sportchef Carsten Becker aus, ist bei jedem Spiel als eingetragener Offizieller auf der Bank, kümmert sich hier auch um Aus- und Rückgabe der GPS-Tracker. Also jener Datensammler, die alle eingesetzten Spieler tragen und die Aufschluss geben über Geschwindigkeit, Distanz und Intensität.

Damit ist es nicht getan, denn „ich muss ein Auge haben auf die unendlich vielen Kleinigkeiten“, die um ein Spiel herum zu erledigen sind. Das alles einschätzen kann ein jahrelang Erfahrungen sammelnder Aktiver besser. Rein praktisch sei eine Auswärtspartie einfacher zu händeln, „denn bei uns am Platz bin ich noch immer derjenige, der angesprochen wird auf alles Mögliche.“ Nach dem Motto: Der „Rolo“ wird das wissen. Sein Wissen aber stellt er nun der Ersten zur Verfügung, die davon profitiert, dass er als langjähriger Netzwerker im FCG wohl alles und jeden kennt und einzuschätzen vermag.

Erst recht inhaltlich wird der Job des Teammanagers, so wie Böckmann ihn begreift, anspruchsvoll und elementar. Denn er kniet sich voll rein. Warum? „Ich sehe und bewerte den Aufwand, den hier alle betreiben, ganz anders als vorher. Was hier geboten wird an Engagement und Motivation, hat meinen allergrößten Respekt.“ Und daher hat er „ein Gefühl dafür entwickelt, wo genau ich einen Mehrwert liefern kann.“  Ganz praktisch auch und gerade während des Spiels. „Ich beschäftige mich nicht mehr wie früher als Trainer mit der Taktik, aber ich will mit sachlichem Blick dazu beitragen,das alles läuft.“ Den Coaches hilft er, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Das ist anspruchsvoll genug in der Oberliga. „Ich halte viel weg von den beiden. Ich kann deeskalierend einwirken oder selbst mal deutlich werden, damit die beiden das nicht machen müssen...“ Klappt wohl: Es gab erst eine Gelbe Karte in Richtung Trainerbank.

Der Routinier Böckmann kennt den Fußball aus diversen Blickwinkeln, weil er viele Jobs ausgefüllt hat im Laufe seiner Karriere. „Ich hab‘ ein paar Jahre mehr auf dem Buckel als unsere jungen Trainer und ich kenne sehr viele verschiedene Sichtweisen.“ Entschieden plädiert er dafür, „auch mal die Perspektive zu wechseln – und sich zum Beispiel gedanklich in die Rolle des Schieds- richters zu begeben.“ Es kann für mehr Verständnis sorgen und zu weniger Aufregung führen, wenn man zu ergründen versucht, „warum der Spielleiter dies oder das tut.“

Überhaupt hält er es für sehr hilfreich, „Rollen und deren Inhalte anderer Menschen, die sich im Fußball tummeln, zu ergründen.“ Immer wieder müsse man selbst „die Antennen ausfahren und sie sensibilisieren“ in diesem komplexen und zugleich emotionalen Bereich.

Foto: sportfotografie.ms

#AUSPURERFREUDEAMSPIEL

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