Rein sportlich betrachtet hat der FCG in diesem Jahr wahrlich keine wirklich gute Figur bei den Hallen- Stadtmeisterschaften gemacht. Unsere Senioren schafften es auf ganz dramatische Art und Weise nicht in die Endrunde, auch unsere A- und B- Junioren zeigten sich eher als gute Gastgeber und überließen Münster 08 sowie dem TuS Hiltrup die Bühne. Sogar unsere U15, die sich bis zum Ausscheiden als Turnierfavorit ins Blickfeld spielte, schaffte es nicht ins Finale - ebenso wenig wie unsere U11 und U13. Was unsere Damen dann am vergangenen Wochenende in der Gremmendorfer Sporthalle abreißen sollten, hätten die wenigsten für möglich gehalten - der 1.FC Gievenbeck ist erstmals überhaupt in der Vereinshistorie Stadtmeister bei den Damen. Was für eine grandiose Leistung! "Also vor zwei Jahren sind wir als Kreisligist Dritter geworden", erinnert sich Damen- Coach Nico Sahle. "Wir hätten niemals gedacht, dass wir es nochmal schaffen - bei all der guten Konkutrrent in Münster - überhaupt so weit zu kommen"
Dementsprechend befand er sich mit seinem Team nach eigener Aussage „irgendwo zwischen Fassungslosigkeit und unbegrenzter Freude“ am letztwöchigen Sonntagabend. Kein Wunder, denn nur wenige Stunden zuvor schaffte seine Mannschaft, die derzeit auch abseits der Halle für Furore sorgt und mit einem Zähler Vorsprung Spitzenreiter der Damen- Bezirksliga ist, etwas, was selbst die größten Optimisten im vornherein für nahezu unmöglich gehalten hätten. Und dabei startete der Tag schon so erfolgsvorsprechend: Die Vorrunde des Endrundentags durchliefen unsere Damen vollkommen unbeschadet. Borussia Münster II und BW Aasee II wurden jeweils mit 2:0 besiegt, gegen den SC Gremmendorf folgte ein 4:0, ehe es beim 3:2 über Mauritz ein wenig knapper wurde. Im Halbfinale ging es schließlich gegen Landesliga- Spitzenteam BW Aasee I um Coach Kolja Steinrötter. Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit, in der Gievenbeck von der mauen Chancenverwertung der Favoritinnen profitieren sollte, ging es ins Neunmeterschießen, welches die Sahle- Truppe mit 5:4 für sich entschied. Steinrötter sah seine Mannschaft gegen unseren FCG „klar überlegen“ und haderte gegenüber den Westfälischen Nachrichten mit dem Ausscheiden: "Es war heute auf jeden Fall drin, dass wir ins Finale einziehen. So eine Chance kommt vielleicht nicht so schnell wieder“. Auch Sahle gestand, dass Aasee "schon die bessere Mannschaft war". Seine Mannschaft habe aber "einfach alles reingeworfen und starken Teamgeist bewiesen". Serienmeister Wacker Mecklenbeck scheiterte zuvor mit drei Punkten weniger als Amelsbüren und Aasee an der Gruppenphase und zog nicht ins Halbfinale ein. Dort setzte sich Amelsbüren schließlich im zweiten Duell gegen den SV Mauritz durch und empfang nun im großen Finale die Sahle- Elf zum Stadti- Showdown.
Finnja Niehues war es, die den FCG im letzten Turnierspiel in Führung schoss. Es war ihr neuntes Turniertor für die Torschützenkönigen des Turniers, welches die Hoffnungen auf die Sensation steigen ließ. Sechseinhalb Minuten vor dem Ende hatten sich Sahle und all seine Spielerinnen hinter der Bande dann ein erstes Mal an diesem Abend ungläubig an die Köpfe gefasst. Sekundenbruchteile zuvor hatte nämlich Fia Tenbruck ein Solo nach Ballgewinn eiskalt zum 2:0 abgeschlossen. In diesem Moment schien allen beim Bezirksliga-Spitzenreiter klar geworden zu sein, dass hier wirklich der Stadtmeister-Titel drin ist. Als dann Keepern Birgit Schulz zahlreiche Chancen der Amelsbürenerinnen vereiteln konnte und erst 22 Sekunden vor dem Spielende durch den Anschlusstreffer bezwungen wurde, war klar, dass für den Titel kein Weg mehr an Gievenbeck vorbei führt. „Damit hätte natürlich keiner von uns gerechnet“, sagte Sahle im Anschluss. „Stadtmeister, das hört sich einfach nur unfassbar toll an. Wer weiß, wann wir so etwas noch mal erleben dürfen? Die Spielerinnen sollen diesen Moment einfach genießen. Ich bin so stolz auf die gesamte Truppe und kann es noch gar nicht so richtig glauben. Jetzt darf ordentlich gefeiert werden“, ließ er ausgelassen verlauten.
Nach der Hallenfreude geht es nun auch draußen wieder langsam aber sicher weiter: Am kommenden Sonntag findet das erste Testspiel unserer Damen bei Fortuna Seppenrade statt, ehe nächste Woche Mittwoch bei den Damen von GW Hausdamen gastiert wird. Nach einem letzten Leistungsvergleich beim VfL Hüls startet die Rückserie dann am 23.02 gegen die SG Heer / Oldenburg.
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